Heute schneide ich ein sehr gespaltenes Thema an, denn die Angst vor dem plötzlichen Kindstod ist in unserer Gesellschaft sehr gegenwärtig. Schon bevor das Baby zur Welt kommt, wird man mit dem Thema „plötzlicher Kindstod“ konfrontiert. Und wenn es dann mal da ist, dann ist dieses Thema ziemlich präsent. Thematisiert wird es bereits im Krankenhaus, dann beim Besuch der Hebamme im Wochenbett und anschliessend in all den Foren und Facebook-Gruppen.
Schon zu Beginn der Schwangerschaft war ich relativ entspannt. In der „alles oder nichts-Phase“ habe ich meinem Baby im Bauch zugeflüstert, dass ich ganz viel Vertrauen in sie habe. Ich habe meinem Baby vertraut, dass alles gut kommt. Das hat es mir ermöglicht, entspannt die Schwangerschaft zu geniessen. Auch nach der Geburt war alles ziemlich relaxt. Klar, hat man da den Reflex, dass man regelmässig kontrolliert, ob das Kind noch atmet. Wer kennt das nicht? Allerdings war das nicht die Angst vor dem plötzlichen Kindstod, sondern nur eine Bestätigung, dass das alles Real ist. Bis nach zwei Wochen, als wir herausgefunden haben, dass unsere Tochter Jaël nur einschlafen kann, wenn sie an der Brust saugt. Und auf einmal kam die Angst vor dem plötzlichen Kindstod in mir auf.
Das Internet verstärkt die Angst vor dem plötzlichen Kindstod
Ich google. Ich frage Google wirre Sachen und bin danach nur noch mehr verunsichert. Also versuche ich Statistiken zu analysieren. Das habe ich übrigens auch zum Thema Fehlgeburt gemacht, das brauche ich einfach um mein Gewissen zu stillen. Ich finde heraus, dass es im Jahr 2010 lediglich 7 Fälle gab. Klar, 7 Fälle zu viel, aber wenn man mal die Geburtenstatistik anschaut, dann ist die Angst vor plötzlichen Kindstod nahezu unbegründet. Denn laut Statista sind im Jahr 2010 rund 80’000 Babys in der Schweiz zur Welt gekommen.
Mit nahezu unbegründet meine ich nicht, dass man es nicht thematisieren sollte. Im Gegenteil, nur dank präventiver Aufklärung konnte die Rate über all die Jahre massiv reduziert werden. Und ich finde, alle Eltern sollen sich kurz vor oder nach der Geburt mit diesem Thema auseinandersetzen. Weil, plötzlicher Kindstod gibt es, ohne wenn und aber.
Die Angst ist wieder da
Jetzt wo Jaël vier Monate alt ist, kam plötzlich die Angst vor dem plötzlichen Kindstod zurück. Als ich einsehen musste, dass sie nur auf dem Bauch einschlafen kann. Zuvor war das Liegen auf dem Bauch kein Thema. Man konnte sie keine Sekunde auf den Bauch legen, ohne dass sie anfing zu weinen. Und auf einmal will sie nur noch auf dem Bauch schlafen? Aber ich lasse sie so schlafen, weil es ihr wohl ist. Und es ist jetzt völlig sinnlos, krampfhaft zu versuchen, die Schlafsituation zu ändern. Schliesslich hat sie bereits ihren eigenen Kopf und das ist auch gut so.
Ja, ich kontrolliere regelmässig, ob sie noch atmet. Allerdings denke ich, dass das fast jede Mutter tut. Als kürzlich mein Mann sagte, dass er das auch ab und zu macht, war ich überrascht. Ich bin keine Helikoptermutter und es scheint so, als sei das einfach eine automatische Reaktion. Das zeigt, wie wertvoll Jaël für uns ist. Werde ich die Angst vor dem plötzlichen Kindstod je einmal loslassen können? Ja, werde ich. Denn ich versuche nun wieder bewusst Jaël zu vertrauen. Vertrauen in die Situation zu haben und alle weiteren Massnahmen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstods umsetzen. Aber sie ist mein Fleisch und Blut und ich werde mich ein Leben lang um sie sorgen.
Möchtest du mehr über Jaël und meine kleine Familie erfahren? In diesem Beitrag erzähle ich dir mehr über uns.
Erzähl mir mehr über deine Sichtweise zum Thema plötzlicher Kindstod. Machst du dir auch Gedanken oder gehst du da eher entspannt an die Sache ran?
Hay ich habe 2 kinder die von anfang an auf dem bauch schlafen das eine ist jez 4 jahre und das andere 15 monate. Kommt halt drauf an ich wusste sie kann den kopf drehen also hab ich sie so gelassen. Sonnst hätten wir nie im leben geschlafen. Ist halt immer ein abwägen bei allem.
Grüessli us solothurn 😁
Genau so ist es! Und man braucht halt wirklich auch ein bisschen Vertrauen in das eigene Kind. 🙂